Trennwand, bewegliche

Query URLs

https://term.museum-digital.de/oberbegriffsdatei/tag/407

JSON SKOS Navigator Tree
Note
Die bewegliche Trennwand kann unterschiedliche Formen haben und aus verschiedenen Materialien bestehen. Gemein ist allen Trennwänden eine oder mehrere Flächen, die abschirmen. Sie sind mit einer Standvorrichtung, zumeist mit Füßen, versehen. Geschichte: Die Geschichte der beweglichen Trennwände hängt mit der Entwicklung von Wohnqualität und Heizung, ebenso aber auch mit der Herausbildung der Intimsphäre zusammen. Bewegliche Trennwände dienten als Schutz gegen Zugluft und als Wärmeregulator - die aus dem Französischen übernommenen Wörter "Paravent" und "Parafeu" bedeuten "bei Wind" bzw. "bei Hitze" - , sie teilten Räume, boten Sichtschutz und hielten blendendes Licht ab. Darüber hinaus fungierten sie als repräsentative Schaustücke. In Ostasien - allen voran in China - entstanden besonders im 16. Jahrhundert wertvolle, mit Lackmalerei oder bemalter Seide verzierte Wandschirme. In Europa wurden sie im Zuge der Chinoiserie-Begeisterung des 18. Jahrhunderts übernommen, waren auch noch im 19. Jahrhundert weit verbreitet. Vor die offenen Kamine stellte man zum Schutz gegen die direkte Hitze großflächige Kaminschirme; die etwas zierlicheren Ofenschirme übernahmen diese Funktion vor den eisernen Öfen, die seit dem 17. Jahrhundert Eingang in die Wohnungen fanden und bis weit ins 20. Jahrhundert die übliche Heizquelle waren. Sowohl bei Kamin- als auch bei Ofenschirmen war die Schauseite wechselreich ausgeschmückt. Auch Patentsekretäre, in ihrer Hauptfunktion ein Schreibmöbel, wurden in geschlossenem Zustand als Wärmeschirm vor dem Ofen platziert. Mit der Entwicklung der Zentralheizung, die sich in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts durchgesetzt hat, verloren Ofenschirme ihre Bedeutung.

[]

Broader (Generic)

Narrower (Generic)