Spiegel

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Note
Der Spiegel besteht aus einer zum Zweck der Widerspiegelung bearbeiteten Fläche. Er kann wandfest montiert sein oder frei stehen. Geschichte: Bereits um 3000 v. Chr. wurden in Ägypten kleine Handspiegel aus poliertem Metall hergestellt. Die Griechen erfanden im 6. Jahrhundert v. chr. den Standspiegel, um 450 v. Chr. auch den Klappspiegel. Erste, allerdings noch sehr zierliche Glasspiegel entstanden im Römischen Reich - kleine konvexe Formen, die mit Blei- oder Zinnfolie belegt waren. Derartige Stücke erfreuten auch im Mittelalter als Schmuckstücke die Damen des Adels. Im 16. Jahrhundert kamen durch die verstärkte Einführung von Zylinderglas große Glasspiegel in Mode. Zum Produktionszentrum entwickelte sich die zu Venedig gehörende Insel Murano, sie beherrschte den europäischen Spiegelmarkt bis zum späten 17. Jahrhundert. 1688 wurde in Frankreich das Verfahren des Glasgießens wieder entdeckt; die neu errichtete Gussglasmanufaktur belieferte auch das Schloss von Versailles. Weitere Spiegel-Fabriken entstanden u.a. in Deutschland, Dänemark und Österreich. Der Spiegel erlebte seine Hochblüte im 17. und 18. Jahrhundert. Fantasie- und prunkvoll gestaltet, war er als Repräsentationsmöbel schnell fester Bestandteil der Wohnungen reicher Leute, eröffnete ihnen auch neue Wege der Raumgestaltung. So entstanden Spiegelkabinette, in denen Spiegel zur Steigerung von teilweise illusionistisch wirkenden Effekten eingesetzt wurden. Anfangs platzierte man die Spiegel über den sich gegenüber liegenden Kaminen, dann bedeckten sie - nun als feste Einbauten - auch Decke und Wände. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts eroberten Spiegel die Wohnungen aller sozialen Schichten.

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