Kardeel

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Note
Das "Kardeel" bezeichnet bei der Herstellung von Fasertauwerk wie auch bei Drahtseilen aus Stahl oder Kupfer einen Bestandteil eines Seils bzw. seemännisch einer Leine oder Trosse.
Mehrere Kardeele (auch ’„Kardeelen“’) werden zu einer Trosse ’verseilt’ bzw. ’geschlagen’ (Trossenschlag). Geschlagene Seile sind meist drei- oder vierkardeelig. Spezielle Stahlseile können auch aus noch mehr Kardeelen (z. B. sechs) bestehen. Diese sind dann um eine in der Mitte liegende „Seele“ geschlagen. Damit besteht dann das Drahtseil aus insgesamt sieben Teilen. Sowohl die Seele als auch die Kardeele bestehen hier wiederum aus sieben bzw. 19 Drähten, die ihrerseits ’geschlagen’ (auch: ’verdrillt’) sind. Bei diesen Stahlseilen, die z. B. als Windenschleppseile beim Segelfliegen verwendet werden, erkennt man bei einem auseinandergedrehten Seil die Kardeelen an ihrer leicht korkenzieherartigen Form. Die Seele stattdessen ist gerade, kann aber sehr wohl in sich gedreht sein, so wie die einzelnen Kardeele.
Geschlagenes Tauwerk lässt sich gut spleißen (Stahl ausgenommen), dabei wird ein Seilende in die einzelnen Kardeele aufgetrennt und diese werden miteinander zu einer Schlaufe (’Auge’) verflochten (mit oder ohne Einlage: Kauschenspleiß), oder zwei Seile (auch: Seilenden, z. B. bei einem gerissenen Seil) werden miteinander verbunden (Längsspleiß).
Ein Kardeel entsteht aus zuvor verseilter Litze, und diese (nicht bei Drahtseilen) wiederum aus einzelnen Fäden.
Moderne Kunststoffseile mit bis zu etwa zwölf Millimetern Durchmesser oder darüber, wie sie insbesondere im Freizeitsport (Segeln, Surfen, Bergsteigen) anzutreffen sind, haben im herkömmlichen Sinne keine Kadeele, sondern sind anders aufgebaut: eine (dickere) Seele wird zum Schutz von einem Kreuz- oder Webgeflecht umhüllt – und sie sind deshalb auch nicht ’geschlagen’. - (Wikipedia 19.05.2017)

"Dreifach geschlagenes – d. h. aus drei Kardeelen geschlagenes – Tauwerk (aufgetrennt und vorbereitet für einen Endspleiß)

Quadratgeflochtenes Tauwerk aus acht (4 × 2) Kardeelen

Ein Kardeel ist an Fasertauwerk, wie auch bei Drahtseilen aus Stahl, ein einzelner Strang aus Kabelgarnen, die zu einem Seil bzw. seemännisch einer Leine oder Trosse gedreht („geschlagen“) oder verflochten werden.

Mindestens zwei, üblicherweise drei oder vier Kardeele werden rechtsdrehend („S-Schlag“, Trossenschlag) bzw. linksdrehend („Z-Schlag“, Wantschlag) verseilt. Bei Stahlseilen ist oft mit deutlich mehr Kardeelen zu rechnen, die dann um eine mittig liegende Seele (aus Fasertauwerk) geschlagen werden. Die Seele ist erforderlich, um den mittig entstehenden Hohlraum aufzufüllen. Die spiralförmig verlaufenden Rillen von geschlagenem Tauwerk werden seemännisch „Keepen“ genannt." - (Wikipedia (de) 26.08.2023)
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    Image: Deutsches Schiffahrtsmuseum - Institut der Leibniz-Gemeinschaft - CC BY-NC-SA

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