Thomashof

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Note
Das Gehöft, das 1894 seinen Besitzer wechselte, wurde im 18. Jahrhundert in Bodendorf „Nonnenhof" genannt. Er war einst das Klostergut von St. Thomas zu Andernach, das ursprünglich Marien- oder Liebfrauenkloster hieß.
Ab 1482 hieß es „Kloster unserer Lieben Frau zum Heiligen Thomas". Mehr als 800 Jahre war dieses Augustinerinnenkloster in Bodendorf begütert.

Erstmals wird der Besitz eines Klosters in Bodendorf im Jahr 1160 erwähnt, dann wieder um 1200. Beurkundet wurden Schenkungen von Weinbergen. Im Tausch gegen Güter in Bonn erwarb das Kloster im Jahr 1259 den Hof des Stifts Kerpen. Im Jahr 1282 ist der Besitz von St. Thomas in Bodendorf so groß, dass er von 15 Hofleuten bewirtschaftet wurde – darunter die Laienbrüder Henricus und Matthias. Im gleichen Jahr wurde Matthias Hofmeister genannt.
Der erste St.-Thomas-Hof steht am Eingang zum Ellig, und zwar zur Kirche hin. Später wurde dieser Hof zum Keller- und Kelterhaus von St. Thomas (heute Im Ellig 6-10. Gegenüber wurde später der neue „Nonnenhof" erbaut. Die Geschichte des Hofes von seiner Erstnennung im 12. Jahrhundert bis zur Säkularisation 1802/04 spiegelt die Geschichte des Dorfes und der Region. Bereits im Jahre 1249 übertrug der Konvent des Klosters Waldbesitz zu Bodendorf an Gerhard II. von Landskron und verpflichtete ihn auf diesem Weg zum Schutze seines Bodendorfer Besitzes.
Gleiches geschah 1428 als das Kloster einen Schutz- und Steuerbefreiungsvertrag mit Graf von Saffenberg abschloss. Durch Übertragung von 12 Morgen Wiesen und 15 Mark jährlich aus dem Klosterwingerten wurde es von Diensten, Dinglichkeiten und Abgaben befreit. Diese Befreiung geriet später Zeiten immer wieder in Vergessenheit und musste deshalb immer wieder bei den Bodendorfer Lehnsherren eingeklagt werden.

Nach vielen Drangsalen im 30-jährigen Krieg wurde Bodendorf im Jahr 1642 gebrandschatzt; Dorf und Kirche wurde niedergebrannt. Bereits im Jahr 1646, noch während des Krieges, verkauft die Gemeinde ein Stück Land an das Kloster „Zur Auferbauung unserer Kirchen", das an den Nonnenhof, an den „Gemeinen Graben" (Dorfgraben) sowie an den „Gemeinen Weg" (Ellig) grenzte. Nach dem 30-jährigen Krieg wurde der Hof nicht mehr eigenbewirtschaftet, sondern an Halfen verpachtet. Teile des Landbesitzes werden an andere Bodendorfer Bürger verpachtet.

In der Franzosenzeit wurde auch das Kloster St. Thomas enteignet und aufgelöst.
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  • Dorfskizze Straßenecke Hauptstraße/Im Ellig mit Thomashof

    Dorfskizze Straßenecke Hauptstraße/Im Ellig mit Thomashof

    Das Bild zeigt rechts einen...

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    Image: Heimatarchiv Bad Bodendorf - CC BY-NC-SA

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