Exstirpator

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Note
"Exstirpator (lat., »Ausrotter«, nämlich des Unkrauts), ein Bodenbearbeitungsgerät zum Lockern des Bodens, Zerstören der Unkräuter, namentlich der Quecke, zum Unterbringen der Saat und des Düngers. Der Name Exstirpator ist jetzt durch den Namen Grubber verdrängt worden, obgleich man noch darin einen Unterschied zwischen Grubber und Exstirpator erkennt, daß ersterer zur möglichst tiefen Bearbeitung des Bodens, letzterer vornehmlich zum Zerstören der Unkräuter angewendet wird. Der konstruktive Unterschied besteht danach in der Form der schneidenden Instrumente, welche beim Grubber speziell für das Lockern des Untergrundes und zum Heraufbringen der Erde, beim Exstirpator mehr scharf schneidend zum Zerstören der Wurzeln von Unkrautpflanzen und Ausziehen derselben eingerichtet sind. Diese Gruppe von Geräten führt zuweilen auch den Namen Kultivator oder Skarifikator; letzteres Gerät besitzt jedoch in der Regel scharf (kolterartig) schneidende Zähne und dient speziell zum Verjüngen der Wiesen durch Zerstörung des Mooses und Öffnung einer stark verfilzten Narbe. Charakteristisch für alle diese Geräte ist, daß sie mit mehreren schneidenden Instrumenten, Scharen, ausgerüstet sind, welche ihre Befestigung an einem gemeinsamen Gestell finden. Vor den Scharen ist gewöhnlich eine Karre angebracht, welche hoch und niedrig eingestellt werden kann, um den Tiefgang des Geräts zu regulieren.
Hinten befinden sich in der Regel zwei Handhaben, Sterze, mittels welcher der Arbeiter dasselbe führt, aus dem Boden hebt und wendet. Die Arbeitsbreite ist sehr verschieden; sie hängt ab von der Zahl der Scharen und ihrem Abstand voneinander; letzterer kann bei einigen Konstruktionen, z. B. dem Tennantschen Exstirpator, reguliert werden. Selten überschreitet die Breite des Geräts 1,5 m, die Zahl der Scharen beträgt alsdann 7-9. Dieselben stehen in zwei oder drei Reihen versetzt hintereinander, derartig angeordnet, daß jede Schar eine Reihe für sich zieht und je zwei Reihen gleichweit voneinander entfernt sind.
Von größter Wichtigkeit für die gute Wirksamkeit des Exstirpators ist die Form der Scharfüße. Soll derselbe in erster Reihe zum Zerstören der Unkräuter dienen, so müssen dieselben flach und scharf schneidend sein, ferner lösbar von den gekrümmten Scharstielen, damit sie nach erfolgter Abnutzung und Beschädigung ohne zu erhebliche Kosten erneuert werden können. Die erforderliche Zugkraft hängt von der Breite und Tiefe des Instruments ab; in der Regel werden zur Anspannung zwei Ochsen oder Pferde benutzt, bei den stärksten Geräten für besondern Tiefgang (36 cm) vier Ochsen. Die Leistung beträgt 1-2 Hektar pro Tag. Der verbreitetste Exstirpator ist der Colemansche, welcher mit stellbaren Vorder- und Seitenrädern sowie mit verschiedenen auswechselbaren Scharen versehen ist.“ (Quelle: Meyers Konversations-Lexikon. Bd. 14, Leipzig und Wien 1888)
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  • Dombasle'scher Skarifikator / Hohenheimer Modell

    Dombasle'scher Skarifikator / Hohenheimer Modell

    Göriz (1845), S. 49: "Nr....

    Object information
    Image: Deutsches Landwirtschaftsmuseum Hohenheim - CC BY-NC-SA

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