Zollikofer von Altenklingen

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Note
Zollikofer von Altenklingen ist ein im 16. Jahrhundert geadeltes Schweizer Geschlecht, das seit 1585 bis heute auf Schloss Altenklingen ansässig ist.
Ursprünge und Linien
Der erste nachgewiesene Zollikofer, Hans, lebte im 14. Jahrhundert in der Freien Reichsstadt Konstanz. Ein Konrad Zollikofer starb dort 1443 als Metzger und Zunftmeister. Im 15. Jahrhundert wanderten die Zollikofer nach St. Gallen aus, wo die Brüder Hans der Jüngere (1395–1471) und Jobst (1398–1476) das Bürgerrecht erwarben. Ab dem Ende des 15. Jahrhunderts gründeten sie Leinewebereien und Handelshäuser für Leinwand und dominierten diesen Sektor über wenigstens 200 Jahre. Bis um 1750 waren zahlreiche Mitglieder im Fernhandel tätige Grosskaufleute, die der Gesellschaft zum Notenstein angehörten. Unter ihnen liess sich ein Teil u. a. in Lyon und Marseille nieder.

Die Söhne von Hans dem Jüngeren, Sebastian (1444–1502), Erster der schwarzen Linie, deren spätere Angehörige sich Zollikofer von Nengensberg nannten, und Ludwig, Erster der roten Linie, gründeten die Zollikofer'sche Handelsgesellschaft.[1] Ausgehend von Leonhart (1529–1587) und seinen Brüdern Laurenz (1519–1577), Georg (1525–1600) und Jos (1535–1617) lassen sich Linien mit den Zunamen von Altenklingen und von Sonnenberg unterscheiden.

Familienfideikommiss Altenklingen
Der Sankt Galler Stadtrichter, Ratsherr und Säckelmeister Leonhart Zollikofer (1529–1587) erwarb 1564 den Landsitz Schloss Pfauenmoos in Berg SG. 1582 war er als Delegierter von Sankt Gallen mit anderen Vertretern der eidgenössischen Kantone bei König Heinrich III. von Frankreich. 1585 kaufte er auch das Schloss Altenklingen für den Preis von 25.500 Gulden von Berthold Brümsi. Er liess die alte Anlage abreissen und beauftragte den Architekten Mathäus Höbel aus Kempten mit dem Bau eines neuen Schlosses.

1586 stiftete der kinderlose Junker Leonhart Zollikofer Schloss und die Freiherrschaft Altenklingen als Fideikommiss für die vier Söhne seines verstorbenen ältesten Bruders Laurenz (welcher Dorothea von Watt, die Tochter des Reformators Joachim Vadian geheiratet hatte) und die sechs Söhne seines zweiten Bruders Georg. Diese hatten für die Öffnung der Herrschaft eine Summe von 22.000 Gulden beigetragen und dafür die Bezeichnung „Mitstifter“ erhalten. 1585 wurde Leonhart Zollikofer von den Acht Alten Orten ein Landsässenbrief erteilt, wonach Altenklingen sämtliche Freiheiten, Rechte und Gerechtigkeiten des adligen Standes im Thurgau, u. a. die niedere Gerichtsbarkeit und damit die Zugehörigkeit zum Gerichtsherrenstand im Thurgau, erhielt.

Die Herrschaft Altenklingen blieb über Jahrhunderte bis 1798 bestehen. Da der von Leonhart Zollikofer mit seinen Neffen der Georg- und Laurenz-Linien begründete Fideikommiss Schloss Altenklingen auch nach der Auflösung der Grundherrschaft weiter bestehen blieb, ist das Schlossgut bis heute im Besitz der Familie verblieben, verwaltet von einem Familienrat.

Wappen
Die Zollikofer kombinierten mit dem Erwerb der Herrschaft Altenklingen ihr eigenes Familienwappen (in Gold ein blaues Viertel, heraldisch links oben) mit dem der – bereits 1395 erloschenen – Freiherren von Klingen (ein schwarzer, mit silbernen Schindeln bestreuter Schild mit einem gold gekrönten und rot gezungten aufrechten silbernen Löwen).
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