Villa "Waldesruhe" - Dr. Brosius’sche Heilanstalt

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Note
Im Jahre 1857 entstand die Dr. Brosius’sche Heilanstalt für Nerven- und Gemütskranke an der Hauptstraße (jetziges Anwesen von Dr. Renzel), die in den Jahren 1860 bis 1883 durch Neubauten bedeutend erweitert wurden. 1863 wurde die von der Hauptanstalt etwa 15 Minuten entfernte Villa Sayn durch Ankauf angegliedert und 1866 bis 1868 ebenfalls vergrößert. Im Jahre 1878 begann Dr. Brosius mit dem Bau der Villa Waldesruhe am Eingang des Großbachtales (jetzt Hedwig Dransfeldhaus, früher Remyscher Besitz), und der Herrichtung der schönen Waldanlagen. Die Aufnahme von Nervenkranken erfolgte dort 1881. Längere Jahre stand die ganze Besitzung einem schwer nervenkranken Holländer Großreeder zur Verfügung, dessen Familie alljährlich monatelang zu Besuch dort weilte.Die von Dr. Brosius geleiteten Anstalten erfreuten sich ebenfalls internationalen Rufes. Neben Patienten aus den besten Kreisen des Inlandes befanden sich unter den dort Heilung suchenden reiche Holländer und Russen. Die vorzügliche und sorgsame Behandlung durch den Leiter der Anstalt trug zu dem Ansehen derselben viel bei. Mancher alte Bendorfer wird sich noch des baltischen Barons von Hauff, der ein eigenes Gespann besaß, des Virtuosen Jordan und anderer namhafter Patienten erinnern, die fast regelmäßig im "Rheinischen Hof" (damals Jakob Kamp) in Gesellschaft des Anstaltsleiters zur Dämmerstunde gemütlich beim Schoppen saßen. Bekannte Namen waren unter den längere oder kürzere Zeit in der Anstalt weilenen vertreten: Frau Geheimrat Freytag, die Gattin von Gustav Freytag, verbrachte ihre letzten Lebensjahre hier. Sie starb nach mehrjährigem Aufenthalt in der Kuranstalt im Jahre 1894 und hat ihre Grabstätte auf dem hiesigen Friedhof in der Nähe der Neizert’schen Familiengruft. Nicht weit davon ist die Grabstätte des ebenfalls in der Brosius’schen Anstalt verstorbenen Prinzen Ferdinand von Bentheim-Steinfurt. Neben ihm ruht seine Schwester Prinzessin Ferdinande von Bentheim-Steinfurt, welche wegen des leidenden Bruders in Bendorf Aufenthalt nahm und in dem Hause von Peter Kamp (später im Besitz von Dr. Braun, jetzt Dr. Nick) wohnte. Sie starb 1891 und wurde, ihrem letzten Willen entsprechend, in Bendorf, das ihr zur zweiten Heimat geworden war, neben ihrem Bruder beigesetzt.Die Dr. Brosius’sche Anstalt ging einige Jahre vor dem Weltkrieg durch Kauf in die Hände des Nervenarztes Dr. Zanke über, welcher, nachdem er größere Umbauten an den Hauptanstaltsgebäuden und der Villa Waldesruh vorgenommen, an den Folgen eines Unfalls starb. Unter seinem Nachfolger Dr. Döllner ging die Anstalt ein. Die Hauptgebäude an der Hauptstraße gelangten durch Kauf in den Besitz der Bendorfer Getreidefirma Simon Abraham. Das schöne Besitztum Waldesruh kam nach mehrmaligem Besitzwechsel in die Hände des Kaufmanns E. Rezepka, der es mit erheblichen Kosten zu einem Erholungshaus ausbaute. Von diesem erwarben es die Jesuitenpatres. Nach Aufhebung der Niederlassung derselben kaufte es der Katholische Deutsche Frauenbund, welcher ein schmuckes Frauen-Erholungsheim aus ihm machte und es zu Ehren seiner verstorbenen Führerin "Hedwig Dransfeldhaus" benannte.Das ursprüngliche Dr. Brosius’sche Anwesen an der Hauptstraße erwarb von der Firma Abraham wieder ein Arzt, der jetzige Besitzer Dr. Renzel, der es damit wieder der ärztlichen Heilkunst dienstbar machte.
Latitude
50.428268432617
Longitude
7.5881972312927
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