Gouverneurshaus (Berlin-Mitte)

Query URLs

https://term.museum-digital.de/md-de/place/33033

JSON SKOS Tree
Note
"Das Gouverneurshaus stand in der Königsstraße 19 an der Ecke der Jüdenstraße im heutigen Berliner Ortsteil Mitte. Es wurde 1721 nach einem Entwurf von Friedrich Wilhelm Diterichs unter dem Einfluss seines Lehrmeisters Martin Heinrich Böhme (1676–1725) für den Staatsminister Christoph von Katsch (1665–1729) erbaut. Es diente seit 1732 als Gouverneurssitz, ab 1808 als Städtisches Zivilgericht und war zuletzt ein Büro- und Geschäftsgebäude. Diterichs verwendete bei seinem ersten Werk bekannte Gestaltungselemente Böhmes und Schlüters, schuf jedoch mit zwei eingeschnittenen Feldern als Hinterlage der dritten und neunten Fensterachse etwas Neues. Ein Umbau zum Gericht im Jahre 1808 veränderte das Erscheinungsbild durch Vergrößerung der Mezzaninfenster des Obergeschosses auf volle Größe und die Hinzufügung von kleinen Rundfenstern im Drempelgeschoss sowie einer als Balustrade gestalteten Attika. Die Portalöffnung an der Königstraße wurde durch Vermauerung in ein Fenster umgewandelt und der Eingang in eine einfache Tür an der Jüdenstraße verlegt. Durch eine erneute Aufstockung um 1900 kehrten die Mezzaninfenster für ein viertes Geschoss zurück, während die Attika durch Abnahme der Balustrade verschlichtet wurde. Das im Zweiten Weltkrieg unbeschädigt gebliebene Gouverneurshaus wurde im Rahmen der Neugestaltung der Rathausstraße am 27. November 1967 zusammen mit seinem Nachbarhaus gesprengt. Die zuvor geborgenen barocken plastischen Schmuckelemente des Mittelrisalits verwendete Fritz Meinhardt bei der Errichtung eines Neubaus an Stelle der abgeräumten Ruine des im Zweiten Weltkrieg ausgebrannten, ebenfalls von Diterichs erbauten Niederländischen Palais Unter den Linden 11. Die Fassadengestaltung des Gouverneurshauses aus dem frühen 19. Jahrhundert wurde dabei weitgehend kopiert, wobei die bei dem Umbau um 1900 vorgenommene Aufstockung entfiel. Dem Neubau Unter den Linden fehlen jedoch die Tordurchfahrt und Diterichs einschnittartige Rücksprunge bei der Fassadengestaltung; auch verschwand das vergoldete königliche Monogramm FWR aus dem Kartuschenfeld des Mittelrisalits. Der Nachbau steht aber, wie zuvor das Niederländische Palais an derselben Stelle, auf einem Sockel, anders als das Gouverneurshaus mit seinem ebenerdigen Eingang, und hat daher eine Freitreppe. Er stößt aber – anders als das Niederländische Palais – an das benachbarte Alte Palais an, da die frühere Oranische Gasse überbaut wurde. Während das Niederländische Palais einst nur neun Achsen hatte, besitzt der Neubau, ebenso wie das Gouverneurshaus, elf Achsen. Das als Teil des Ensembles Dorotheenstadt unter Denkmalschutz stehende Gebäude beherbergt Institute der Humboldt-Universität, ebenso wie das Alte Palais, die daran angrenzende Alten Bibliothek und das gegenüberliegende Palais des Prinzen Heinrich, das heutige Hauptgebäude der Universität. Letztere Bauten waren ebenfalls ausgebrannt und wurden in ihrem Inneren neu errichtet." - (Wikipedia (de) 13.07.2019)
Latitude
52.516899108887
Longitude
13.392100334167

References

[]