Güldenkammer

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Note
Raum im Bremer Rathaus: "Die geräumige Güldenkammer wurde bereits 1605, wahrscheinlich auf Grundlage von Plänen von Lüder von Bentheim, in die Obere Halle eingebaut. Die „nye utlucht“ wurde mit kostbarem Mobiliar, Glasgemälden und vergoldeten Ledertapeten ausgestattet. Schon für 1688 ist der Name Güldenkammer belegt. Die alte Innenausstattung ist verloren gegangen. Die Güldenkammer diente und dient für besondere Veranstaltungen und Begrüßungen mit hohen Gästen. Die Empore war seit 1629 Ratsbibliothek, später Ratsarchiv und danach Raum für Musiker (erbaren Rades Spellüde) und aktuell für Presse- und Kameraleute. Das barocke Portal zur Güldenkammer ist eine Arbeit der bremischen Holzbildhauer Evert Lange und Servas Hoppenstede aus dem ersten Viertel des 17. Jahrhunderts. Das S. P. Q. B. (Senatus Populusque Bremensis) über dem Portal ist Hinweis, dass hier der Senat einstmals getagt hat. Außen, also zur Halle hin, sind Tafelbilder in das Schnitzwerk eingelassen, die wiederum vorbildhafte Gerechtigkeitsexempel wiedergeben. Die geschnitzte, barocke Wendeltreppe zum oberen Raum der Güldenkammer stammt von Ratszimmermeister Stolling und seinem Knecht Ronnich, dem die nach niederländischen Kupferstichvorlagen gearbeiteten Figuren am Treppengeländer zugeschrieben werden. Anfang des 19. Jahrhunderts war der Raum sehr verwahrlost. Das alte Gestühl wurde als Gerümpel entsorgt.
1905 wurde die nunmehr fast kahle Güldenkammer im Inneren vollständig von Johann Heinrich Vogeler im reinen Jugendstil mit vielen Naturmotiven ausgestaltet. Dazu schrieb er: „Die Kapitelle der flachen Pilaster ließ ich aus vergoldeter Bronze flach plastisch ausführen. Alle Dekorationsmotive entwarf ich in den Formen phantastischer Reiher mit wogendem Gefieder, so auch die aus Messing getriebenen Beleuchtungskörper. Der obere Teil der Wände über der Panellierung wurde mit einer reichen Ledertapete nach meinem Entwurf bedeckt.“ Die ornamentale, phantasievolle und harmonische Ausgestaltung des Worpsweder Künstlers umfasste alle Details: vergoldete Ledertapete, Täfelungen, Intarsien, Türgriffe, Kamingitter, Leuchter, Teppiche, Mobiliar; kurz: eines der wenigen so vollständig erhaltenen, so edel ausgeformten Raumensembles des Jugendstils." - Wikipedia über Bremer Rathaus, 02.05.2017
Latitude
53.075996398926
Longitude
8.8078460693359

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