Proppe, HansHans Proppe Hans Proppe (1875-1951) war von 1921 bis 1931 Professor an der Trierer Kunstgewerbeschule. Während er in der Klasse für Kunstgewerbe Zeichnen und Möbelgestaltung lehrte, führte er privat ein bemerkenswertes Künstlerleben. In Euren kaufte er ein großflächiges Areal am Ende des Dorfes an, um 1909 das damals modernste Wohnhaus Deutschlands zu errichten. Das Haus und seine Nebengebäude standen Künstlern von nah und fern offen, hier wurden Theaterstücke aufgeführt, Sport getrieben und Gemeinschaftsveranstaltungen abgehalten. Hans Proppe probierte – ganz dem Zeitgeist verpflichtet – immer wieder Neues aus. Der Selbstversorger mit zahlreichen Obst- und Nussbäumen sowie Tieren auf seinem „Berg in der Sonne“ lebte zeitweise als Lebensreformer, mal war er Anhänger des Mazdaznan oder auch des japanischen Lebensstils. Phasenweise lebte er als Nudist, versuchte eine Künstlerkolonie aufzubauen und experimentierte regelmäßig mit der modular aufgebauten Inneneinrichtung seines Hauses. Als Möbeldesigner entwarf er in den Zehner und Zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts so schlichte Möbel, wie sie später zu Klassikern eines bekannten schwedischen Möbelhauses geworden sind.